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    Der Palstek gehört zu den bekanntesten und weitverbreitesten Knoten. Er ist eine feste Schlinge, die universell einsetzbar ist, die einfach zu binden und sich leicht wieder lösen läßt.
    linker Palstek Über die Festigkeit gibt es unterschiedliche Meinungen, da die je nach Tauwerk sehr unterschiedlich ist. Bei steifen Tau lockert sich der Knoten wenn er nicht belastet ist, und bei glatten Material kann er slippen. Kletterhandbücher raten ihren Lesern, zur Sicherung noch zwei Halbe Schläge draufzusetzten. Ausserdem ist die Bruchfestigkeit des Materials an der Stelle des Knotens um 40% herruntergesetzt.
    Am besten geeignet ist er daher für den Seemann, da der Vorteil, den Knoten selbst unter Last lösen zu können, sowie seine Vielseitigkeit, die Nachteile überwiegen.
    In Anbetracht dessen scheint die folgende Diskussion fast lächerlich.

    Als ich den ersten Palstek gezeichnet hatte, machte ich ihn so, wie ich ihn damals für richtig hielt und wie er auch in deutschen Handbüchern steht, mit dem Tampen aussen. Als ich dann mit der Erstellung dieser Internetseiten begann und ich noch intensiver in meinen Knotenbüchern gestöbert hatte, stellte ich fest, das in fast der gesammten Englischen und Amerikanischen Literatur der Palstek mit dem Tampen innen dargestellt wird.noch linkerer Palstek Hinzu kommt, das jede Seite den jeweils anderen Knoten als falsch und unsicher darstellt und manchmal sogar als linken Palstek bezeichnet. Womit "linker Palstek" als fester Begriff schon nicht mehr zu gebrauchen ist, da er vom jeweiligen Standpunkt abhängig ist. Da ich England für eine grosse Seefahrende Nation halte, die in ihrer Seefahrtstradition nicht alles falsch gemacht haben kann, habe ich also auch den anderen Palstek gezeichnet und auf die Internetseite gestellt.
    Mittlerweile habe ich unzählige Mails bekommen, in denen angemerkt wurde, das der eine oder andere Palstek falsch sei. Ich habe die Mails sehr ernst genommen, und kam so nie aus der Diskussion herraus. Bevor ich aber immer wieder die gleichen Mails verschicke, stelle ich hier die wichtigsten Punkte herraus.
    Der Palstek gilt als einfach zu binden, auch weil man sich keine Gedanken machen muss, ob der Tampen innen oder aussen liegt. Für die meisten Fälle ist das egal, da der Unterschied gering ist im Verhältniss zu den geringen Festigkeit den der Knoten je nach Material hat. Der Amateur kann das nicht unterscheiden. Will man aber einen Unterschied machen, so kommt es mehr auf die Anwendung an. Bindet man den Palstek an ein Schothorn mit dem Tampen aussen, so besteht die Gefahr das sich die Schot an einer Want verfängt und der Knoten sich löst. Steckt man den Tampen bei einem Festmacher nach innen, kann er bei einem steiferen Seil von innen herrausgeschlagen werden. Für beide Knoten gibt es genug Beispiele, in denen sich der Knoten gelöst hat. Deshalb sollte er auch nicht für dauerhafte Verbindungen verwendet werden. Dafür gibt es genug andere Knoten.
    Leider gibt es immer noch viele Prüfungskomissionen, die sich nicht von ihrem Dogmen und ihrer Engstirnigkeit lösen können um beide Knoten als gleichwertig zu betrachten. Zumal diese den Unterschied in der Regel selbst nicht verstanden haben. Schade um die Einsteiger, die darunter zu leiden haben.

    Matthias Böving